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Eine Frau mit Handy in der Hand: Für die Menschen im Alltag unverzichtbar sein: das scheint das Ziel einiger FinTechs. Sie bauen ihr Angebot mit Mobilfunkservices aus – und wandeln sich zu Universalisten.

Die neue Macht der FinTechs: So können Banken und Telkos gegensteuern – und andere Branchen vorbeugen

Für die Menschen im Alltag unverzichtbar sein: das scheint das Ziel einiger FinTechs. Sie bauen ihr Angebot mit Mobilfunkservices aus – und wandeln sich zu Universalisten. Um nicht abgehängt zu werden, sollten traditionelle Banken und Telekommunikationsanbieter reagieren. Was ist zu tun? Hier kommen einige Vorschläge.

Neobanken wie Revolut, N26 oder Klarna dringen nun auch in den Mobilfunkmarkt vor. Sollten Sie das einfach für ein nettes Gimmick halten – weit gefehlt. Richtig ist: Hier zeigt sich eine fundamentale Veränderung, es bahnt sich ein Paradigmenwechsel an (und ich verwende dieses Wort nicht leichtfertig).

Das geschieht: „Banking" und „Mobilfunk" verschmelzen

FinTechs entwickeln sich zu Betreibern von Plattformen, die anhand der eSIM-Technologie den Menschen das Leben erleichtern können: mit Mobilfunk-Services, bei der Reiseplanung, beim Shopping, beim Versicherungskontakt und mehr.

Das ist ein kluger Move:

  • Sie erobern damit mehr Touchpoints.
  • Sie gewinnen ein tiefes Verständnis von Lebensstilen, Aufenthaltsorten, Bedürfnissen. Tag für Tag.
  • Sie profitieren von einer datengetriebenen Wertschöpfung à la Amazon Prime, WeChat oder Grab.

Fintechs gewinnen damit entscheidende Grundlagen für eine emotionale, erfolgreiche Markenbindung. Wenn sie diese geschickt nutzen, sind sie irgendwann aus dem Alltag der Menschen nicht mehr wegzudenken. Sie werden zu Love Brands.

Die Konsequenz: In Zukunft wird es nicht um Produktkategorien gehen, sondern um Nutzungssituationen im Alltag. Wer diese am besten zu orchestrieren versteht, wird gewinnen – nicht jene mit den meisten Filialen oder Funkmasten. Die klassische Branchengrenze ist ein Anachronismus.

Vom Konto zur Plattform – drei Grundregeln

Wer mithalten will, sollte schnell reagieren. Ob Fintech, Bank oder Telekommunikationsanbieter – wer ebenfalls ein solches Ökosystem aufbauen will, muss auf drei Dinge achten:

1. Fokussieren Sie sich – keiner muss alles perfekt beherrschen

Vermeiden Sie unbedingt ein Kessel Buntes. "Das können wir auch": Dieser Satz wäre der Anfang vom Ende. Ihre Plattform braucht klare, harte Grenzen: Verdichten Sie dazu ihre spezifischen Spitzenleistungen zu einem einzigartigen Wert und konzentrieren Sie sich beim Aufbau darauf. Beliebt statt beliebig – darauf kommt es an.

Wie gut ist die Performance Ihrer Brand? Machen Sie den Quickcheck (3 Minuten) Weitere Infos finden Sie unter Brand Performance.

2. Es geht nicht primär um Ihre Services! Halten Sie erst lieber Ihr Markenversprechen

Zuerst kommt die Markenintegration, dann das Angebot. Denn es geht nicht vorrangig um Mobilfunk, Banking oder Reisen, sondern um die Strahlkraft Ihrer Marke: Werden ihre Leistungen, ihre Werte und ihr Versprechen sichtbar? Sind sie einzigartig oder austauschbar? Ist das Erlebnis konsistent oder gibt es Brüche? Das sind die Fragen, die Sie sich stellen müssen.

3. Erst kommt die Qualität, dann das Marketing

Love Brands leben von Vorvertrauen – was aber nur gelingt, wenn neue Angebote das bewährte Niveau halten. Enttäuschungen ruinieren selbst starke Marken. Deshalb: Lösen Sie erst das Markenversprechen ein, an allen Kontaktpunkten. Erst danach starten Sie mit dem Marketing.

So wird man als Plattform-Betreiber zur Love Brand

Wer eine heißgeliebte Marke entwickeln will, braucht nicht nur eine Plattform, sondern ein grundlegendes, ganz spezielles Mindset. Keine Marke wird per Zufall zur Love Brand – dazu braucht es strategische Konsequenz und Ausdauer.

1. Voller Fokus auf Excitement Points – generische Kontaktpunkte langweilen

Love Brands leben von wertstiftenden Beziehungen, nicht von Datenbanken. Sie vernetzen Gleichgesinnte, laden zur Co-Creation ein. Sie bemühen sich um jene, mit denen sie ihre Werte und Überzeugungen teilen – also nicht um alle. Dazu betreiben sie "Community Fan Relations", kein "Customer Management" der alten Schule. Es geht ihnen nicht um Jahresgespräche und Segmentierung, sondern um Interaktion und Zugehörigkeit. 

Die KI-Studie "Geld oder Liebe – warum Finanzmarken menschlicher werden müssen" zeigt, wie Finanzdienstleister die Weichen in eine erfolgreiche Zukunft stellen können.

2. Persönliche Lebensbegleiter sind gefragt – Kundenbeziehungen anno dazumal werden unattraktiv

Love Brands sind in der Lebenswelt der Menschen verankert, es sind ihre Begleiter. Sie agieren emotional, nicht nur funktional: Sie stillen Sehnsüchte, nicht nur Bedürfnisse. Sie bieten Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben, keine drögen "Kontaktangebote". Während der gesamten Kundenreise stehen sie den Menschen zur Seite – nicht nur an einzelnen Kontaktpunkten.

3. Kombinieren Sie Ihre Marke mit Daten – das ist ein unschlagbares Team

Wer das Verhalten der Menschen mit Daten analysiert, kann ihre Bedürfnisse und Interessen frühzeitig erkennen und darauf reagieren. Dank datenbasierter Markenführung können Sie mit Erlebnissen, Services und Produkten begeistern, noch bevor diese gewünscht werden. Taten sagen mehr als Worte – das gilt für Love Brands unbedingt.

Wie optimiere ich mit Daten meine Markenarbeit? Das erfahren Sie im 'How to'-Webinar "From Data to Success: Wie Sie mit den Mitteln von heute gleich morgen mehr bewirken" (Aufzeichnung)

4. Erschaffen Sie "Wow"-Momente

Love Brands haben Mut, sich in Szene zu setzen. Sie arbeiten mit passenden Stories, allen Sinnen und kluger Dramaturgie. Sie wollen erlebt, geteilt und gefühlt werden. Es geht um immersive, prägende Erlebnisse mit bleibendem Wert – ob für Einzelpersonen, Freunde oder Communitys. Online- und Offline-Kanäle werden dafür aufeinander abgestimmt.

Welche Geschichten könnten zu Ihrer Marke passen? Holen Sie sich ein paar Ideen: Welcher Nährboden passt zu meiner Marke? Lassen Sie sich inspirieren

5. „Nein!" ist das wichtigste Wort

Love Brands sind kompromisslos und unbeugbar. Diese Strenge stellt sicher, dass ihr einzigartiger Wert an allen Kontaktpunkten konsistent und auf hohem Niveau sichtbar wird. Ein bisschen Liebe hier und da funktioniert nicht. Ganz oder gar nicht – das gilt auch für Marken.

6. Erst kommt die Kulturarbeit, dann das Kreative – nie umgekehrt

Für Love Brands ist Identität wichtiger als Image. Marken wie Tony's Chocolonely oder Patagonia überzeugen mit substanzieller Haltung und starken Werten. Der klarste Charakter gewinnt, nicht das Logo.

7. Love Brands überzeugen durch Haltung – nicht durch Slogans und ESG-Berichte

Für den Weg zur Love Brand braucht es gelebte Haltung, ohne Pausen und Kompromisse. Das ist kein beliebiges Projekt, denn Love Brands profitieren langfristig. Sie wollen nicht nur verkaufen, sondern etwas verändern, einen wertvollen Impact beisteuern. Dazu beharren sie auf einer Mission, mit der sie Profit und Wirkung in Balance bringen. Sie grenzen sich ab und ziehen gleichzeitig an. Dadurch entstehen Wachstum, Profitabilität und Unverzichtbarkeit.

Wussten Sie schon, dass 72 % der Menschen davon ausgehen, dass Marken globale Herausforderungen lösen und Missstände beseitigen könnten? Das ist nur eines der vielen Erkenntnisse aus unserer Impact-Brands-Studie – Gutes tun ist profitabel

Top Unternehmensberatung 2023: BrandTrust

Hattrick: Wir sind auch 2023 im Ranking der FOCUS Top Unternehmensberater

Bereits das dritte Mal in Folge wurden wir 2023 vom Wirtschaftsmagazin FOCUS als Top Unternehmensberatung ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr wurden die exzellente Leistung und die im Gedächtnis bleibende Kompetenz unserer Berater sowohl von Kunden als auch von Kollegen wertgeschätzt.

Wir freuen uns über diese Wertschätzung und danken unseren Kunden und Kollegen.

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Eva Stockhausen

Eva Stockhausen

Senior Marketing Manager

E-Mail:
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