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Auf den ersten Blick erscheint die Situation bizarr: Bis 2030 könnte die Zahl der fehlenden Fachkräfte in Deutschland auf bis zu fünf Millionen ansteigen (Institut der deutschen Wirtschaft). Und gleichzeitig lesen wir von Massenentlassungen in großen deutschen Konzernen.

Ja, der Arbeitsmarkt ändert sich derzeit dramatisch: einerseits durch die Rezession, andererseits durch Digitalisierung und KI. Unternehmen brauchen deshalb neue Kompetenzen – und sie suchen nach Mitarbeitenden, die diese mitbringen.

Darum konzentrieren sich viele aktuell auf das Recruiting geeigneter Mitarbeitender. Und womöglich erkennen sie: Wir sind nicht attraktiv und sichtbar genug, um im Wettbewerb, der um die Fachkräfte herrscht, zu gewinnen. Das Werben um qualifiziertes Personal gestaltet sich schwierig – während die Entlassungswelle weiter voranrollt.

Was tun? Nachfolgend beantworte ich dazu 5 Fragen, die mir als Beraterin häufig gestellt werden.

1. Wie können wir unsere Bekanntheit und Attraktivität als Arbeitgeber systematisch steigern?

Viele Unternehmen kämpfen mit mangelnder Bekanntheit und einem unscharfen Arbeitgeberprofil. Gerade für kleinere oder weniger prominente Unternehmen ist es schwierig, Fachkräfte von sich zu überzeugen.

Als ersten Schritt empfehlen wir, sich der Unternehmensmarke zu widmen. Denn das Ansehen als Arbeitgeber korreliert mit dieser. Steigt die Attraktivität der Marke, steigt gleichzeitig die Attraktivität als Jobgeber.

Unternehmen sollten sich also zuerst mit ihrer Marke positionieren und deutlich machen, wofür sie stehen: kantig, differenzierend und authentisch. Je kleiner und unbekannter ein Unternehmen ist, desto kantiger und profilierter muss es auftreten – auch als Arbeitgeber.

Es kommt also auf das gemeinsame, enge Wirken der Marke und des Employer Branding an. Das erfordert eine strategische Herangehensweise. Widmen Sie sich diesen Fragen:

Marke allgemein:

• Wofür stehen wir als Unternehmen?
• Welches Versprechen geben wir ab?

Employer Branding:

• Wie lässt sich unsere Marke in den Arbeitgeberkontext übertragen?
• Wen sollten wir einstellen, damit wir das Markenversprechen, das wir Kundinnen und Kunden geben, erfüllen können?

Nachdem die strategische Ausrichtung bestimmt ist, gilt es herauszufinden, welche Kanäle die gewünschten Bewerber nutzen, damit die Kommunikation gelingen kann. Laut einer Glassdoor-Studie nutzen 8 von 10 Bewerbern soziale Medien bei ihrer Jobsuche.